Wie weiter mit der Siegener Schulpolitik?

Unsere Gymnasien:

Das Gymnasium am Löhrtor

Das FJM-Gymnasium in Weidenau

Das Gymnasium auf der Morgenröthe im Süden

und das PPR-Gymnasium am Rosterberg

ein privates Gymnasium, das ev. Gymnasium in Weidenau. Hier hat die Stadt keinen Einfluss.

Unsere Gesamtschulen

die Gesamtschule Eiserfeld,

die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule auf dem Giersberg und die

Gesamtschule auf dem Schießberg, jeweils mit gymnasialer Oberstufe (Schießberg demnächst mit Oberstufe).

Also ein „durchaus luxuriöses Angebot“ (so ein Schulleiter im Schulausschuss). Hinzu kommen (nicht zuletzt) zwei Realschulen und eine Hauptschule – wichtige Bestandteile unserer Schullandschaft.

Die vier städtischen Gymnasien sind auf insgesamt 12 Züge festgelegt. Das bedeutet aber nicht, dass die Anmeldungen gleichmäßig verteilt werden. Am PPR-Gymnasium gab es 2017/18 weniger als 75 Anmeldungen, aus denen die Schule drei Eingangsklassen bildete. 2019 waren es schon weniger als 50 Fünftklässler, die sich am Rosterberg anmeldeten.  Am Löhrtor müssen dagegen regelmäßig Fünftklässler abgewiesen werden – zu voll.

Der Schulausschuss hat nun in seiner Juni-Sitzung folgenden Beschluss gefasst:

1. Das Ganztagsgymnasium Peter-Paul-Rubens-Gymnasium, Rosterstraße 143, 57074 Siegen, nimmt am Anmeldeverfahren des Schuljahres 2022/2023 nicht mehr teil. Die Schule wird zum Schuljahresende 2021/2022 (31.07.2022) geschlossen und ab dem 01.08.2022 übergangsweise als Teilstandort des Gymnasiums Am Löhrtor, Oranienstraße 27, 57072 Siegen, geführt.

2. Beschränkungen für Netpher und Wilnsdorfer sowie AK-Schüler: Für die Gymnasien wird gemäß § 46 Abs. 6 Schulgesetz für das Land NordrheinWestfalen (Schulgesetz NRW – SchulG) festgelegt, dass Schülerinnen und Schülern, die in ihrer Gemeinde eine Schule der gewählten Schulform Gymnasium im Sinne des § 10 SchulG besuchen können, die Aufnahme verweigert wird, wenn die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität der Schule übersteigt.

3. Die Zügigkeit der dann drei städtischen Gymnasien wird ab dem Schuljahr 2022/2023 auf insgesamt 10 Züge, je 4 Züge am Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium und Gymnasium Am Löhrtor sowie 2 Züge am Gymnasium Auf der Morgenröthe, festgelegt.

Die Schulaufsicht der Bezirksregierung hat die Stadt nun schon vor einiger Zeit aufgefordert, schulorganisatorische Maßnahmen zu ergreifen. Diese Maßnahmen bedeuten: Die Mindestgröße für Eingangsklassen und die Mindestzügigkeit in der Oberstufe dürfen nicht dauerhaft unterschritten werden. Wenn die Stadt nicht reagiert, wird die Bezirksregierung ihre Forderungen durchsetzen.

Nur: CDU und SPD im Rat haben in ihre Kooperationsvereinbarung eine vierte Gesamtschule aufgenommen. Diese vierte Gesamtschule hätte natürlich irgendwann auch eine Oberstufe. Dann stünde nach dem Rosterberg das nächste Gymnasium auf der Streichliste. Gleichzeitig wären dann die Realschulen und die Hauptschule in ihrem Bestand hoch gefährdet.

Gerade die CDU, zu deren Markenkern es gehörte, das dreigliedrige Schulsystem zu sichern, will es heute in Siegen zerstören. Wir verstehen das nicht.

Warum spricht die Verwaltung nicht mit den Bürgern?

Die Stadtverwaltung hat die Öffentlichkeit – und auch die betroffenen Schulen nicht in die Planung einbezogen. Die Betroffenen mussten in der Zeitung lesen, was man mit ihnen vorhat. Sie hat auch keine Antworten, wie das pädagogische Profil des PPR-Gymnasiums mit dem des Löhrtors koordiniert werden kann. Sie zieht sich darauf zurück, dass das ja nicht ihre Aufgabe sei. Tatsache ist aber: Durch Schulorganisation kann man auch pädagogische Konzepte fördern oder kaputtmachen.

Bezirksregierung und Schulverwaltung wollen ein Gymnasium streichen – das PPR-Gymnasium am Rosterberg.

Die FDP hat einen eigenen Vorschlag vorgelegt. Wir wollen das PPR mit dem Gymnasium auf der Morgenröthe fusionieren – am Standort Morgenröthe und mit konzeptioneller Unterstützung. Am Standort Rosterberg könnte dann eine stabile, große Realschule entstehen, die den Realschülern der Morgenröthe und denen des Oberen Schlosses viel mehr Möglichkeiten bietet. 

Wir wollen von unserem Schulsystem retten, was zu retten ist. Das dreigliedrige Schulsystem in Siegen hat sich bewährt. Wir wollen es schon gar nicht opfern, damit CDU und SPD in Siegen einfacher regieren können. Wir wollen eine Lösung, damit das pädagogische Konzept am PPR nicht einfach abreißt und wir wollen stabile Schulen. Das werden wir nicht schaffen, wenn CDU und SPD (wenn gerade keine Wahlen sind) die 4. Gesamtschule durchsetzen.

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